Saisonstart der Ilztalbahn am 14. Mai

„Generalprobe für die Gartenschau“ – so bezeichnet Prof. Thomas Schempf, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Ilztalbahn GmbH die Saison 2022. Denn 2023 soll die Ilztalbahn eine wichtige Rolle als Zubringer zur Landesgartenschau in Freyung erfüllen.

Damit die Ilztalbahn in die Saison starten kann, sind noch zahlreiche Arbeiten an der Strecke zu erledigen. Wegen der pandemiebedingt mehrfach verschobenen Sanierung der durch einen Lkw beschädigten Brücke bei Schiefweg wird der ursprünglich für den 1. Mai vorgesehene Saisonstart auf den 14. Mai verschoben. „Damit gewinnen wir zwei Wochen in der Saisonvorbereitung und hoffen außerdem auf niedrigere Corona-Inzidenzen zum Schutz unserer Fahrgäste und unserer Zugbegleiter,“ so Schempf.

Bis 16. Oktober soll die Ilztalbahn wieder jedes Wochenende und an allen Feiertagen fahren. Auf eine Verdichtung des Fahrplans in den Sommerferien 2022 wird verzichtet. Schempf: „Die Fahrgastzahlen im Freizeitverkehr haben sich noch nicht vollständig vom Rückgang in der Corona-Pandemie erholt. Hinzu kommen die gestiegenen Dieselpreise, die eine große Herausforderung für unser Projekt einer Bürgerbahn darstellen. Vor diesem Hintergrund wollen wir uns auf das verlässliche und bekannte Grundangebot der Ilztalbahn im angenäherten Dreistundentakt beschränken.“

Beschädigte Brücke bei Schiefweg wird repariert

Die Liste der anstehenden Arbeiten an der Strecke ist lang. Neben der Beseitigung von Bäumen und dem allgemeinen Freischnitt stehen zahlreiche kleinere Instandhaltungsarbeiten an Gleisen, Durchlässen und Einschnitten an. Hinzu kommt die allfällige Dokumentation aller vorgenommenen Arbeiten.

Oberste Priorität hat aber die Reparatur der im Sommer 2021 von einem LKW beschädigten Brücke bei Schiefweg. Wegen Corona-Erkrankungen und Quarantäneauflagen des Fachpersonals musste der Termin für die Brückensanierung mehrfach verschoben werden. Christoph Fleissner, als örtlicher Betriebsleiter verantwortlich für die Infrastruktur, erläutert die notwendigen Schritte: „Da es sich beim Brückenschaden um einen Versicherungsfall handelt, verging viel Zeit mit der Klärung des Sachverhalts. Anschließend musste eine Fachfirma gefunden werden, die die Zulassung zur Arbeit an Eisenbahnbrücken besitzt. Für die Sanierung müssen Teile der Brücke sandgestrahlt werden, um die Schweißarbeiten zum Austausch des beschädigten Trägers zu ermöglichen. Anschließend folgt noch ein neuer Korrosionsschutzanstrich.“

Für die ehrenamtliche Arbeit an der Strecke und im Zug sucht die Ilztalbahn immer nach tatkräftiger Unterstützung. Für Interessenten sind weitere Informationen auf der Webseite www.ilztalbahn.eu unter dem Menüpunkt „Mitmachen“ zu finden.

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Freistaat wertet Ilztalbahn auf | Termin Saisonstart nach Brückenschaden noch unklar

Pressemitteilung Ilztalbahn GmbH, 17. Juni 2021

In einer Antwort auf eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Toni Schuberl stellt die Bayerische Staatsregierung erstmalig klar, dass sie die Ilztalbahn als Teil des öffentlichen Nahverkehrs – konkret als Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sieht. Prof. Thomas Schempf, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Ilztalbahn GmbH ist erfreut über diese Aufwertung: „Unser ehrenamtliches Engagement trägt nun Früchte. Das Verkehrsministerium erkennt die Bedeutung der Strecke für die Mobilität in der Region an. Somit muss die Ilztalbahn auch in die Untersuchungen zum Verkehrsverbund Donau-Wald eingebunden werden.“

Die Einstufung als SPNV gibt der Ilztalbahn auch Planungssicherheit in der Corona-Pandemie. Die Erfassung von Kontaktdaten und eine mögliche Testpflicht sind nicht mehr erforderlich. In den Zügen gelten jedoch weiterhin die allgemeinen Hygieneregeln, die unter anderem das Tragen einer FFP2-Maske erfordern.

Doch die Weichen für einen schnellen Saisonstart können noch nicht gestellt werden. Ein auf einem LKW verladener Bagger hat am 2. Juni die Eisenbahnbrücke der Ilztalbahn über die Staatsstraße 2132 bei Schiefweg gerammt. Bis zur Begutachtung der Schäden durch einen Eisenbahnsachverständigen muss die Strecke gesperrt bleiben. „Wir hoffen, dass wir bald ein Ergebnis über den Zustand der Brücke bekommen und dass der eventuelle Schaden schnell behoben werden kann. Unsere Fahrgäste warten ungeduldig auf den Saisonstart. Täglich erreichen uns Anfragen aus ganz Deutschland, die landschaftlich einmalige Strecke ist inzwischen überregional bekannt.“

Schempf geht davon aus, dass die Ilztalbahn nach den entsprechenden Vorbereitungen im Juli endlich starten kann. „Spätestens zum zehnjährigen Jubiläum am 17. Juli wollen wir die Menschen wieder bequem und nachhaltig zu den Ausflugs- und Reisezielen im Bayerischen Wald bringen.“

Die endgültige Entscheidung über die Aufnahme des Zugverkehrs wird nach Abschluss der Begutachtung der Eisenbahnbrücke öffentlich bekanntgegeben.

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Ilztalbahn investiert in Strecke: Schotterzug auf der Ilztalbahn

Pressemitteilung Ilztalbahn GmbH | Waldkirchen, 15. April 2021 

Ilztalbahn investiert in Strecke: Schotterzug auf der Ilztalbahn

Auch wenn der Saisonstart coronabedingt noch warten muss, ist auf den Gleisen der Ilztalbahn in den letzten Tagen viel los. Eine fabrikneue Stopfmaschine der Firma System7 sorgt für die Durcharbeitung der Gleise, während der dazu benötigte frische Gleisschotter von einem Schotterzug angeliefert wird.

Reinhard Fildhuth, als örtlicher Betriebsleiter verantwortlich für die Ilztalbahn-Infrastruktur: „Die Gleise der Ilztalbahn wurden das letzte Mal in den frühen 1980er-Jahren grundlegend saniert. Trotzdem ist die fast 50 km lange Strecke noch gut in Schuss. Die lange Liegezeit des Oberbaus – so bezeichnet man bei der Eisenbahn den Verbund aus Gleisbett und Gleisen – ist für eine Nebenbahn nicht ungewöhnlich.“

Bei der Ilztalbahn besteht dieser Oberbau meist aus Stahlschwellen im Schotterbett. Unter und zwischen den Schwellen liegt eine bis zu 80 cm dicke Schotterschicht aus kantigen Basalt- oder Granitsteinen, die vor allem die Aufgabe übernimmt, das Gewicht des Zuges zu verteilen und an den Unterbau weiterzugeben. Der Schotteroberbau der Eisenbahn ist verhältnismäßig elastisch, bei jeder Achsüberfahrt sinkt das Gleis also wenige Millimeter ein. Dabei wirken enorme Kräfte, die mit der Zeit zu Gleislagefehlern führen.

„Seit der Reaktivierung im Jahr 2010 haben wir fast 350.000 km Laufleistung auf unserer Strecke bewältigt. An einigen Stellen haben sich Setzungen gebildet. Zur Wiederherstellung der korrekten Gleislage müssen die Schienen angehoben und der Schotter unter den Schwellen verdichtet werden. Diese früher mühsame Handarbeit übernehmen heute Stopfmaschinen,“ so Fildhuth.

Der Einsatz der Stopfmaschine geht auf eine Kooperation der Ilztalbahn GmbH mit der Firma System7 zurück. Schon 2018 war eine Maschine für Testfahrten und Einstellarbeiten für einige Wochen in Waldkirchen stationiert. „Von dieser Kooperation profitieren sowohl unsere Fahrgäste, die sich auf eine komfortablere Fahrt freuen können, als auch die Region, der wir weiterhin ehrenamtlich eine leistungsfähige Schienenanbindung bereitstellen können.“

Frischer Schotter für die Ilztalbahn: Aus den Schüttgutwagen wird der Schotter direkt an den benötigten Stellen neben dem Gleis abgeladen. Trotz kalter Temperaturen eine schweißtreibende Arbeit für die ehrenamtlichen Aktiven der Ilztalbahn.

Der Schotterzug auf der Ilzbrücke: Zwei Lokomotiven sind erforderlich, um den voll beladenen Zug bis in das Ilztal zu bringen.

Das Herz der Stopfmaschine besteht aus den Stopfpickeln (vorne) und dem Richtaggregat (Rollen an der Schiene)

 

 

 

 

Ilztalbahn verschiebt Saisonstart | Bayerischer Verkehrshaushalt wieder ohne Privatbahn-Förderung

Pressemitteilung Ilztalbahn GmbH | Waldkirchen, 8. April 2021

Ilztalbahn verschiebt Saisonstart

Wegen der Corona-Beschränkungen muss der für den 1. Mai 2021 geplante Saisonstart auf der Ilztalbahn verschoben werden. Prof. Thomas Schempf, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Ilztalbahn GmbH: „Mit Blick auf die Gesundheit unserer Fahrgäste und unseres Zugpersonals ist der Saisonstart unter den aktuellen Corona-Inzidenzen nicht zu verantworten. Zudem untersagt die aktuelle Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung weiterhin den Betrieb von Eisenbahnen im Freizeit- und Tourismusverkehr.“

Einen Ersatztermin für den Saisonstart kann die Ilztalbahn noch nicht benennen. „Sobald es die Corona-Lage zulässt und der Tourismus im Bayerischen Wald wieder angelaufen ist, werden wir den Fahrbetrieb wieder aufnehmen.“ Bis dahin verkehren auf der Strecke der Ilztalbahn nur Bauzüge. „Die Arbeiten an der Strecke laufen unter Beachtung der Hygienemaßnahmen weiter. An den Bahnübergängen ist daher jederzeit mit Zugverkehr zu rechnen, das Betreten der Gleise ist verboten.“

Bayerischer Verkehrshaushalt wieder ohne Privatbahn-Förderung

Kritik übt Schempf am kürzlich verabschiedeten Haushalt des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr: „Auch wenn gleichwertige Lebensverhältnisse und damit die Förderung des ländlichen Raums in der Verfassung festgeschrieben sind, verweigert das Verkehrsministerium die Finanzierung der regionalen Schieneninfrastruktur.“

In Bayern sind über 600 Kilometer Streckenlänge nicht im Besitz der Deutschen Bahn, sondern werden, wie z. B. die Ilztalbahn, privat oder kommunal betrieben. „Gerade diese Strecken erschließen ländliche Regionen, sichern so den Zulauf zu den Hauptstrecken im Personen- und Güterverkehr und lassen sich mit geringem finanziellem Aufwand erhalten. Es ist dringend erforderlich, dass auch das regionale Schienennetz eine ausreichende finanzielle Unterstützung erhält – wie es übrigens in anderen Bundesländern schon lange praktiziert wird,“ so Schempf.

Ebenso weigert sich der Freistaat, touristische Verkehre auf diesen Strecken zu unterstützen: „Bayern hat als einziges Flächenland auch 25 Jahre nach der Bahnreform noch immer kein Konzept zur Einbindung touristischer Verkehre in das Gesamtverkehrssystem. Zahlreiche Beispiele aus anderen Bundesländern zeigen, welche wichtige Rolle touristische Verkehre für einzelne Regionen spielen können. Im Schwarzwald, im Sauerland, im Harz, im Thüringer Wald oder im Erzgebirge stellen die guten touristischen Mobilitätsangebote ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Wahl des Urlaubsortes oder des Ausflugsziels dar.“