Zukunft Ilztalbahn
Mit Takt und Tempo in den Wald
Alle Informationen kompakt:
Warum?
Seit 2011 fahren wieder Züge zwischen Passau und Freyung – und das an jedem Wochenende im Sommerhalbjahr. Möglich wird dies durch vielfältiges ehrenamtliches Engagement und die Koordinierung seitens der Ilztalbahn GmbH. Das Angebot wird sehr gut angenommen, zahlreiche Fahrgäste nutzen den Zug für Ausflüge zwischen Passau, dem Ilztal, Waldkirchen und Freyung und auch weiter bis zum Nationalpark und nach Südböhmen. Damit ist die Bahn schon jetzt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und eine touristische Attraktion, die zahlreiche Gäste in die Region lockt. Durch den grenzüberschreitenden Donau-Moldau-Verbund baut die Ilztalbahn dort Brücken, wo auch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs immer noch Lücken bestehen.
Immer öfter können unsere Zugbegleiter neben Ausflüglern auch Reisende mit Koffern im Zug begrüßen, immer öfter nutzen Urlaubsgäste die Ilztalbahn zur An- und Abreise von und nach ganz Deutschland. Immer mehr Anwohner fahren mit der Bahn zum Einkaufen in die Stadt und immer öfter freuen wir uns über Willkommenszenen am Bahnhof, wenn dort eine lange Reise glücklich endet. Alle diese Fahrgäste schätzen den Komfort und die Bequemlichkeit einer Zugfahrt. Viele von ihnen nutzen die Bahn nicht weil sie müssen, sondern weil sie es können und den Zug bewusst anderen Verkehrsmitteln vorziehen. Auch im Bayerischen Wald, wo fast jeder Haushalt über mindestens ein Auto verfügt, hat die Bahn damit ihre Berechtigung und kann auf ein ausreichendes Fahrgastpotenzial zurückgreifen.
Gründe genug also, die Infrastruktur der Ilztalbahn nicht nur am Wochenende, sondern zukünftig auch täglich zu nutzen. Diese Seite soll daher die Diskussion um die Wiederaufnahme des ganzjährigen und vertakteten Zugverkehrs auf der Ilztalbahn mit Argumenten und Fakten bereichern.
Die Ilztalbahn GmbH verfolgt dabei ein Stufenkonzept: Kurzfristig soll der bestehende saisonale Freizeitverkehr ausgebaut und mit den Freizeitbussen der Nationalparkregion vernetzt werden. Mittel- bis langfristig soll die Ilztalbahn im täglichen Regelverkehr wieder ihre zentrale Rolle in der Erschließung des unteren Bayerischen Waldes übernehmen.
Zuverlässig
Auf eigenen Gleisen kann die Bahn das Passauer Zentrum bei jedem Wetter ohne Stau und immer pünktlich erreichen. Die Fahrzeit wird planbar und verlässlich, das Nadelöhr Passau von Lärm und Abgasen entlastet. Die Bahn kann so einen wesentlichen Beitrag zur Senkung der vom Verkehr verursachten Emissionen leisten.
Attraktiv
Hauptvorteil der Bahn ist die verlässliche und klare Linienführung: Wo Schienen liegen, fährt jede Stunde ein Zug.
Nur so lassen sich attraktive Netze mit Umsteigebeziehungen realisieren, nur so wird der öffentliche Nahverkehr auch für Autobesitzer und für Touristen attraktiv.
Kostengünstig
Für Pendler und Ausflügler ist die Bahn eine wesentlich günstigere und stressfreie Alternative zum eigenen Auto – oder zumindest die Alternative zum Zweitauto.
Und mit dem Bayern-Ticket kommen die Fahrgäste günstig bis zum Münchner Marienplatz, zum Flughafen, nach Regensburg, Nürnberg oder auch ins Allgäu.
Für die vielen Menschen ohne Führerschein ist die Ilztalbahn die lang ersehnte getaktete Verbindung bis spät in den Abend.
Einfach
Der Weg zum Bahnhof ist schnell gefunden, der Zug kommt jede Stunde immer zur gleichen Minute bis spät in die Nacht, er fährt immer die gleiche Strecke, Fahrkarten gibt es beim Zugbegleiter und für Gepäck ist im Zug immer ausreichend Platz vorhanden – so einfach wird das Zugfahren im Ilztal!
Bequem
Die Bahn gleitet dank Spurführung mit hoher Laufruhe über die Schienen. Aus der Fahrzeit wird so sinnvoll nutzbare Arbeitszeit – oder Zeit zum Ausruhen. Im Zug ist ausreichend Platz für bequeme Sitzplätze, Fahrräder, Gepäck und sogar den Verkauf von Essen und Getränken vorhanden.
Ein weiterer Systemvorteil ist die barrierefreie Gestaltung: vom Einstieg bis zur behindertengerechten Toilette.
Sicher
Nach europaweiten Crash-Normen optimierte Wagenkästen, modernste Zugsicherungssysteme, optimal geschultes Personal und hohe Sicherheitsstandards machen die Bahn zum sichersten Verkehrsmittel – egal ob auf dem Weg zur Schule, zur Arbeit oder im Freizeitverkehr.
Einmalig
Die Fahrt mit der Ilztalbahn entlang der unberührten Ilz, durch Tunnel und Felseinschnitte, entlang von Wolfsteiner Ohe und Osterbach, vorbei an zahlreichen Mühlen ist ein einmaliges Erlebnis und zieht schon heute zahlreiche Touristen an. Ein großes Potenzial für die Region, das im Regelverkehr noch wesentlich besser ausgenutzt werden kann.
Wie funktioniert ÖPNV auf der Schiene?
Seit 1996 ist im Rahmen der Bahnreform das jeweilige Bundesland Aufgabenträger für den öffentlichen Personennahverkehr auf der Schiene. Dies bedeutet, dass das jeweilige Land für die Organisation und Bestellung des Regionalverkehrs zuständig ist. In Bayern wurde zu diesem Zweck die Bayerische Eisenbahngesellschaft (kurz BEG) gegründet. Die Festlegung, auf welchen Bahnlinien Nahverkehrsleistungen bestellt werden, trifft die BEG auf Basis der Fahrgastnachfrage sowie unter Berücksichtigung von rechtlichen, wirtschaftlichen und politischen Kriterien. Diese Verkehrsleistungen werden anschließend in regelmäßigen Ausschreibungen an Eisenbahnverkehrsunternehmen vergeben.
Vision
Eine S-Bahn für Passau?
Ein dichtes S-Bahn-Netz könnte zukünftig die Region mit der Stadt Passau verbinden. Die Strecken der Ilztalbahn, Rottalbahn und Granitbahn werden zu einem attraktiven Gesamtnetz verknüpft. Vorbild sind z.B. die österreichischen Lokalbahnen rund um Salzburg, Linz und Gmunden.
Von der Ilztalbahn zur S-Bahn
Die Weiterführung der Züge auf dem Passauer Stadtgebiet erschließt viele Aufkommensschwerpunkte (Schulen, Universität) und bindet fast 10.000 Einwohner fußläufig an. Die Ilztalbahn entlastet so die Straßen und schafft neue Verbindungen.
Weitere Informationen
VDV: Auf der Agenda: Reaktivierung von Eisenbahnstrecken (pdf | 7 MB)
VDV: Leitfaden zur Reaktivierung von Eisenbahnstrecken (pdf | 7 MB)
Allianz pro Schiene: Stadt-Land-Schiene (2015) (pdf | 4 MB)
Ilztalbahn GmbH: Zukunft Ilztalbahn (PDF | 7 MB)