Ilztalbahn verschiebt Saisonstart | Bayerischer Verkehrshaushalt wieder ohne Privatbahn-Förderung
Pressemitteilung Ilztalbahn GmbH | Waldkirchen, 8. April 2021
Ilztalbahn verschiebt Saisonstart
Wegen der Corona-Beschränkungen muss der für den 1. Mai 2021 geplante Saisonstart auf der Ilztalbahn verschoben werden. Prof. Thomas Schempf, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Ilztalbahn GmbH: „Mit Blick auf die Gesundheit unserer Fahrgäste und unseres Zugpersonals ist der Saisonstart unter den aktuellen Corona-Inzidenzen nicht zu verantworten. Zudem untersagt die aktuelle Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung weiterhin den Betrieb von Eisenbahnen im Freizeit- und Tourismusverkehr.“
Einen Ersatztermin für den Saisonstart kann die Ilztalbahn noch nicht benennen. „Sobald es die Corona-Lage zulässt und der Tourismus im Bayerischen Wald wieder angelaufen ist, werden wir den Fahrbetrieb wieder aufnehmen.“ Bis dahin verkehren auf der Strecke der Ilztalbahn nur Bauzüge. „Die Arbeiten an der Strecke laufen unter Beachtung der Hygienemaßnahmen weiter. An den Bahnübergängen ist daher jederzeit mit Zugverkehr zu rechnen, das Betreten der Gleise ist verboten.“
Bayerischer Verkehrshaushalt wieder ohne Privatbahn-Förderung
Kritik übt Schempf am kürzlich verabschiedeten Haushalt des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr: „Auch wenn gleichwertige Lebensverhältnisse und damit die Förderung des ländlichen Raums in der Verfassung festgeschrieben sind, verweigert das Verkehrsministerium die Finanzierung der regionalen Schieneninfrastruktur.“
In Bayern sind über 600 Kilometer Streckenlänge nicht im Besitz der Deutschen Bahn, sondern werden, wie z. B. die Ilztalbahn, privat oder kommunal betrieben. „Gerade diese Strecken erschließen ländliche Regionen, sichern so den Zulauf zu den Hauptstrecken im Personen- und Güterverkehr und lassen sich mit geringem finanziellem Aufwand erhalten. Es ist dringend erforderlich, dass auch das regionale Schienennetz eine ausreichende finanzielle Unterstützung erhält – wie es übrigens in anderen Bundesländern schon lange praktiziert wird,“ so Schempf.
Ebenso weigert sich der Freistaat, touristische Verkehre auf diesen Strecken zu unterstützen: „Bayern hat als einziges Flächenland auch 25 Jahre nach der Bahnreform noch immer kein Konzept zur Einbindung touristischer Verkehre in das Gesamtverkehrssystem. Zahlreiche Beispiele aus anderen Bundesländern zeigen, welche wichtige Rolle touristische Verkehre für einzelne Regionen spielen können. Im Schwarzwald, im Sauerland, im Harz, im Thüringer Wald oder im Erzgebirge stellen die guten touristischen Mobilitätsangebote ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Wahl des Urlaubsortes oder des Ausflugsziels dar.“
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